Die Gebärmutter (Uterus) dient als Brutkasten für den heranreifenden Embryo. In dem Geschlechtsorgan entwickelt sich das ungeborene Kind bis zur Geburt. Die muskelstarke Gebärmutter, die in ihrer Form einer auf dem Kopf stehenden Birne ähnelt, bietet dem Embryo bzw. Fötus Schutz und sorgt für seine gesunde Entwicklung. Nach ihrer Befruchtung reifen die Eizellen während ihres embryonalen Frühstadiums im Uterus heran. Hat sich der Fötus schließlich weit genug entwickelt, verlässt er den Körper der Mutter durch den Geburtsvorgang. Die Gebärmutter findet sich nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei sämtlichen weiblichen Säugetieren.
Wie ist die Gebärmutter aufgebaut?
Bei der Gebärmutter handelt es sich um ein muskelstarkes Hohlorgan, in dessen Inneren sich die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) befindet. Der hintere Uterusbereich liegt am Mastdarm, während die vordere Region an die Harnblase grenzt. Außerdem wird die Gebärmutter gemeinsam mit den beiden angrenzenden Organen vom Bauchfell überzogen. Aus diesem Grund kommt es zwischen den Organen zu Bauchfellgruben. Für die Verankerung des Hohlorgans sorgt das Parametrium. Diese frontale Platte setzt sich aus Bindegewebe zusammen. Für seine Verstärkung sorgen mehrere Bänder. Durch ihren Einfluss wird die Gebärmutter in einer flexiblen Schwebeposition gehalten. Unterstützend greift dabei die Beckenmuskulatur ein.
Anatomie

Die Gebärmutter bringt es auf ein Gewicht zwischen 30 und 120 Gramm. Normalerweise hat sie eine Länge von ca. 7 Zentimetern, eine Breite von 5 Zentimetern sowie einen Umfang von 3 Zentimetern. Kommt es zu einer Schwangerschaft, hat dies jedoch massive Veränderungen zur Folge.
Anatomisch lässt sich die Gebärmutter in drei Teile untergliedern: In einem dreieckigen, flachen Innenraum ist die Gebärmutterhöhle angesiedelt, während sich die oberen zwei Drittel des Organs aus dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri) zusammensetzen. Im obersten Bereich befindet sich ferner die Kuppel (Fundus uteri). Auf der rechten und linken Seite ragt sie über den Abgang eines Eileiters.
Gebärmutterhals
Der unterste Abschnitt der Gebärmutter trägt die Bezeichnung Gebärmutterhals (Zervix uteri). Zwischen Gebärmutterhals und Gebärmutterkörper ist der schmale 5 bis 10 Millimeter lange Isthmus uteri untergebracht, der an den zyklischen Veränderungen im Unterschied zum Corpus uteri keinen Anteil hat.
Muttermund
Den Übergang zwischen Isthmus uteri und Gebärmutterhals stellt der innere Muttermund dar. Die unterste Region des Gebärmutterhalses, der in Richtung Scheide ragt, trägt die Bezeichnung Portio vaginalis uteri. In seinem Zentrum befindet sich die Mündung des Gebärmutterhalses mitsamt äußerem Muttermund.
Gebärmutterwand
Wichtig für das Hohlorgan ist außerdem die Gebärmutterwand.
Sie setzt sich aus drei Schichten zusammen: Die Außenschicht wird von Bindegewebe und Bauchfell umhüllt, während es sich bei der Mittelschicht um eine starke Muskelmasse handelt. Die Innenschicht ist auch als Endometrium bekannt. Sie wird von Schleimhaut gebildet und ist in ständiger Erneuerung. Ohne Schwangerschaft erfolgen während der Menstruation der Abbau der Schleimhaut sowie deren Ausscheidung aus dem Körper. Nistet sich allerdings eine befruchtete Eizelle ein, unterstützt die Schleimhaut der Gebärmutter die Entstehung der Plazenta. Nach der Geburt stößt die Gebärmutter die Schleimhaut und die Plazenta als Nachgeburt ab.
Aufgaben und Funktionen
Die Funktionen der Gebärmutter treten erst im Rahmen einer Schwangerschaft zutage. So stellt sie den Raum zur Verfügung, in dem sich die befruchtete Eizelle zu einem geburtsfähigen Kind entwickeln kann. Dieser Vorgang wird jeden Monat aufs Neue von der Gebärmutter vorbereitet. Unter der Einwirkung von Hormonen wie Östrogenen kommt es im ersten Abschnitt des Zyklus zu einer Verdickung auf rund sechs Millimeter. Dann tritt das Hormon Progesteron auf den Plan. So sorgt es dafür, dass sich das Endometrium auf das Einnisten einer potentiell befruchteten Eizelle vorbereiten kann.

Bleibt die Befruchtung aus, scheidet der Körper die verdickte Schleimhaut über die Regelblutung wieder aus. Damit es möglich ist, das überschüssige Gewebe aus dem Organismus zu transportieren, zieht sich die Muskelschicht, die sich im Gebärmutterinneren befindet, zusammen. Bemerkbar machen sich diese Muskelkontraktionen häufig in Form von Regelschmerzen.
Findet innerhalb des Zyklus die Befruchtung einer Eizelle statt, erhält diese die Gelegenheit, sich in der Schleimhaut der Gebärmutter einzunisten. Damit die Ernährung des Embryos gewährleistet ist, wächst die Schleimhaut weiter. Dabei ist das Hohlorgan in der Lage, es auf ein inneres Volumen von bis zu 5 Litern zu bringen, um sich an das Wachstum des ungeborenen Kindes anzupassen.
Häufige Erkrankungen
Die Gebärmutter kann von verschiedenen Erkrankungen heimgesucht werden. Rund 70% aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens von einer gutartigen Gebärmuttererkrankung betroffen. In den meisten Fällen zeigen sich dabei Myome bzw. Polypen.
Uterusmyome und Uteruspolypen
Bei Uterusmyomen handelt es sich um gutartige Muskelgeschwülste. Sie treten auf oder innerhalb der Gebärmutter auf. Ihr Wachstum wird durch das Hormon Östrogen beeinflusst. Das Östrogen ist außerdem für das Entstehen von Uteruspolypen verantwortlich. Dabei liegt ein verstärktes Wachstum des Endometriumgewebes vor. Durch die Uteruspolypen und Myome sind Beschwerden wie Schmerzen oder Blutungen möglich, die aber nicht in jedem Fall auftreten. Die Myome zeigen sich in der Regel ab dem 30. Lebensjahr, während die Polypen vor und während der Wechseljahre in Erscheinung treten.
Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterkrebs
Eine der schwersten Erkrankungen des Uterus ist der Gebärmutterhalskrebs. Dabei wird der Gebärmutterhals von einem bösartigen Karzinom befallen. Als Risikofaktoren für ein Zervixkarzinom gelten eine unzureichende Genitalhygiene, wechselnde Sexualpartner sowie ein früher erster Geschlechtsverkehr. So kommt es durch diese Faktoren oft zu einer Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV), die zur Entstehung des Gebärmutterhalskrebses beitragen.
Aber auch im Gebärmutterkörper kann sich ein Krebsgeschwür entwickeln. Die Ärzte sprechen dann von Gebärmutterkrebs. Zu den Risikofaktoren zählen starkes Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus sowie ein höheres Lebensalter.
Weitere mögliche Erkrankungen der Gebärmutter sind unter anderem:
- das PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovarialsyndrom)
- eine Endometriose
- eine Adenomyose
- funktionelle Zysten im Gewebe
Die Behandlung und Ursachen der Krankheiten sind meist unterschiedlich. Die Symptome ähneln sich jedoch insofern, als das das Leitsymptom in der Regel heftige Schmerzen und Beschwerden im Unterleib oder während der Menstruation darstellt.
Fragen und Antworten
Häufig gestellte Fragen und Antworten:
Wie viel wiegt eine Gebärmutter?
Eine Gebärmutter wiegt bei einer erwachsenen und nicht-schwangere Frau üblicherweise 50 bis 65 Gramm. In der Schwangerschaft wiegt der Uterus dann deutlich mehr. Das Gewicht kann sich dabei auf bis zu ein Kilogramm erhöhen.
Was liegt über der Gebärmutter?
Die Gebärmutter besteht, wie jedes menschliche Hohlorgan, aus drei unterschiedlichen Schichten. Außen wir der Uterus vom sogenannten Perimetrium überzogen. Darauf folgt das Myometrium, eine glatte Muskulatur, die den Hauptteil der Gebärmutterwand darstellt. Innen ist die Gebärmutter mit der Gebärmutterschleimhaut, dem sogenannten Endometrium, ausgekleidet.
Wie groß ist eine Gebärmutter?
Die Gebärmutter ist bei erwachsenen und nicht-schwangeren Frauen in der Regel sieben bis zehn Zentimeter groß und zwei bis drei Zentimeter dick. Die Größe und das Gewicht können je Frau jedoch stark unterschiedlich sein.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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